Erstellt am:07.07.2025- Zuletzt aktualisiert:23.07.2025
Die Diskussion um medizinisches Cannabis Nebenwirkungen beschäftigt sowohl Ärzte als auch Patienten. Während viele positive Erfahrungen berichten, ist es wichtig, ehrlich über mögliche unerwünschte Wirkungen zu sprechen. Aktuelle Berichte aus der Praxis zeigen: Die meisten Nebenwirkungen sind mild und gut beherrschbar, wenn die Therapie fachgerecht begleitet wird.
Dr. Matthias Giesel, erfahrener Mediziner in der Cannabistherapie, beobachtet in seiner Praxis eine bemerkenswerte therapeutische Breite: "Cannabis ist super sicher, man kann sich damit nicht umbringen, da muss man schon viel machen. Das ist bei Opiaten ganz anders." Diese Einschätzung teilen viele Kollegen, die täglich mit Cannabispatienten arbeiten.
Die Erfahrungen zeigen, dass medizinisches Cannabis deutlich weniger problematische Nebenwirkungen hat als viele herkömmliche Medikamente. Dr. Akif Hidayatov erklärt: "Bei Cannabinoiden gibt es auch gewisse Toleranz kann entstehen und deswegen ist es wichtig, dass bestimmte Zeit Patient wechselnd entweder Sorten oder Konzentraten."
Patient Nicolas, der Cannabis gegen Migräne einnimmt, beschreibt seine Erfahrungen sehr ehrlich: "Das Schlimmste, was passieren kann, ist, dass ich einschlafe und zu viel Hunger habe. Seltene Nebenwirkung ist, dass man paranoid wird, dass man Herzrasen bekommt. Vor allem mit der Zeit sind die gar nicht mehr vorhanden."
Diese Aussage deckt sich mit vielen anderen Patientenberichten. Die anfänglichen Nebenwirkungen verschwinden oft nach einer Eingewöhnungsphase. Wichtig ist dabei die richtige medizinische Begleitung.
Die Bedeutung einer fachgerechten Betreuung kann nicht genug betont werden. Nicolas betont: "Wenn man es richtig medizinisch kontrolliert einnimmt, dann hat man diese ganzen negativen Effekte gar nicht mehr, sondern man hat eigentlich nur noch diese positiven Effekte."
Dr. Enio Baci erklärt dazu: "Das Problem ist, dass um die volle Wirkungsspektrum des medizinischen Cannabis zu entfalten, bräuchte man mehr Aufklärung darüber, was eigentlich medizinischer Cannabis ist und wie sollte man das eigentlich einnehmen."
Ein besonders wichtiger Aspekt ist der Vergleich mit anderen Arzneimitteln. Patientin Gisela berichtet über ihren Mann: "Was ich wirklich so ganz toll finde, dass dieses Cannabis keine Nebenwirkungen hat. Das einzige was das hat ist halt, dass sie vielleicht müde werden. Mit dem Morphium musste ich ja literweise Abführmittel nehmen."
Dr. Daniel Huse beobachtet in seiner Praxis ähnliches: "Wir haben heute ganz verschiedene Patienten, junge Patienten, die noch mitten in der Berufstätigkeit sind, die jetzt mit einer reinen Cannabis Therapie arbeitsfähig sind, wieder mitten im Leben stehen, ohne Nebenwirkungen."
Basierend auf ärztlichen Berichten und Patientenerfahrungen sind die häufigsten Nebenwirkungen von medizinischem Cannabis:
Häufige, aber meist milde Nebenwirkungen:
• Gesteigerter Appetit
• Mundtrockenheit
• Leichte Benommenheit
Seltene Nebenwirkungen (meist bei Überdosierung):
• Angstgefühle oder Paranoia
• Schwindel
• Übelkeit
Dr. Huse empfiehlt: "Ich mache das immer sehr langsam mit dem Cannabis, dosiere auch sehr langsam auf über ein paar Wochen." Diese schrittweise Herangehensweise hilft, Nebenwirkungen zu minimieren.
Patient Sebastian, der Cannabis gegen Schlafstörungen nimmt, berichtet: "Ich kann jetzt sagen, dass ich durch meine Therapie relativ viele von meinen Präparaten, die ich bisher genommen habe, abdosieren konnte und meistens sogar ganz weglassen kann."
Nicolas macht eine wichtige Einschränkung: "Es gibt auch ganz, ganz viele negative Erfahrungen mit Cannabis für bestimmte Altersgruppen und für bestimmte Patienten. Sollte Cannabis auch auf gar keinen Fall angewendet werden."
Besonders wichtig ist die ärztliche Aufklärung über Wechselwirkungen und Kontraindikationen. Dr. Hidayatov betont: "Bei Patienten, die irgendwelche eingeschränkte Organfunktion haben, Niereninsuffizienz, Leberinsuffizienz, da Cannabis hat keine direkte Einfluss auf diese Werten."
Die Erfahrungen aus der Praxis zeigen deutlich: Medizinisches Cannabis hat im Vergleich zu vielen anderen Medikamenten ein sehr günstiges Nebenwirkungsprofil. Die meisten unerwünschten Wirkungen sind mild und verschwinden oft mit der Zeit.
Entscheidend ist jedoch die fachgerechte medizinische Betreuung. Wie Nicolas treffend formuliert: "Per se ist es einfach das nächste Paracetamol oder die nächste Ibuprofen. Es ist einfach ein beliebiges Medikament. Kann mit viel, viel weniger Nebenwirkungen eine bessere Therapie erhalten."
Bei Fragen zu medizinischem Cannabis und möglichen Nebenwirkungen sollten Sie sich immer an qualifizierte Ärzte wenden. Eine individuelle Beratung ist unerlässlich, um die optimale Therapie für Ihre spezielle Situation zu finden.
Dieser Artikel basiert auf authentischen Aussagen von praktizierenden Ärzten und Patienten aus der Cannabistherapie. Die zitierten Erfahrungen stammen aus dokumentierten Interviews und Patientengesprächen.
Disclaimer: Dieser Artikel ersetzt keine medizinische oder rechtliche Beratung. Bei Fragen zu Cannabis als Medizin wenden Sie sich an qualifizierte Ärzte oder nutzen Sie unser Kontaktformular.
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CBD weist eine angstlösende Wirkung auf und kann daher bei verschiedenen Angstformen helfen. CBD-reiche Präparate wirken angstlösend, ohne die kognitiven Fähigkeiten zu beeinträchtigen. Hingegen sind die Studienergebnisse zur Wirkung von THC bei Angststörungen nicht eindeutig, da es bei manchen Patient:innen die Angstzustände lindern bei anderen aber verschlimmern kann.2 Die Therapie mit Medizinalcannabis sollte immer ärztlich begleitet werden. Ihr Arzt/ihre Ärztin erstellt einen individuellen Therapieplan mit der optimalen Dosierung.
2 Berger M, Amminger GP, McGregor IS. Medicinal cannabis for the treatment of anxiety disorders. Aust J Gen Pract. 2022 Aug;51(8):586-592. doi: 10.31128/AJGP-04-21-5936. PMID: 35908759.
Ja, CBD-reiche Sorten mit niedrigem THC-Gehalt wirken angstlösend ohne berauschende Effekte. Ihr Arzt kann gezielt Präparate mit hohem CBD-Anteil verschreiben, die Panikattacken lindern ohne Rauschzustand.
Bei Inhalation wirkt Medizinalcannabis binnen weniger Minuten. Daher ist für Panikattacken die Inhalation am besten geeignet. Bei oraler Anwendung z. B. in Form von Ölen oder Kapseln kann es bis zu zwei Stunden dauern, bis die Wirkung eintritt.1
1 Lucas CJ, Galettis P, Schneider J. The pharmacokinetics and the pharmacodynamics of cannabinoids. Br J Clin Pharmacol. 2018 Nov;84(11):2477-2482. doi: 10.1111/bcp.13710.
Wenn Ihr Arzt/Ihre Ärztin eine Angststörung bei Ihnen diagnostiziert hat und Sie bereits Standarttherapien erfolglos versucht haben, können Sie eine Therapie mit Medizinalcannabis erhalten. Eine dokumentierte Krankengeschichte mit gescheiterten Therapieversuchen ist für die Verschreibung wichtig.
Typische Nebenwirkungen sind u. a. anfängliche Müdigkeit, Schwindel oder trockener Mund.4 Die meisten Nebenwirkungen treten zu Beginn der Therapie auf und lassen mit der Zeit nach. Durch eine ärztliche Begleitung und individuelle Dosierung können die Nebenwirkungen minimiert werden. Bei Unsicherheiten sprechen Sie bitte mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin.
4. Bar-Lev Schleider L, Mechoulam R, Sikorin I, Naftali T, Novack V. Adherence, Safety, and Effectiveness of Medical Cannabis and Epidemiological Characteristics of the Patient Population: A Prospective Study. Front Med (Lausanne). 2022 Feb 9;9:827849. doi: 10.3389/fmed.2022.827849
Bei medizinischer Anwendung unter ärztlicher Aufsicht ist das Abhängigkeitsrisiko gering, da die Dosis und die Verschreibungsmenge sorgfältig von dem/der behandelnden Ärzt:in überwacht werden.
Sprechen Sie mit ihrem Arzt/ihrer Ärztin offen über Ihre bisherigen erfolglosen Therapieversuche. Erwähnen Sie dann die Option einer Therapie mit medizinischem Cannabis. Wichtig sind umfassende Unterlagen, um die medizinische Notwendigkeit für eine Therapie mit Medizinalcannabis bei der Krankenkasse zu belegen.
Aufgrund des schnellen Wirkeintrittes eignet sich die Inhalation für akute Angstattacken. Bei Ölen oder Kapseln tritt die Wirkung nach bis zu zwei Stunden ein. Diese sind wegen der länger anhaltenden Wirkdauer für die Grundangst besser geeignet.1 Die volle Wirkung entfaltet sich oft nach mehreren Tagen bis Wochen regelmäßiger Anwendung. Eine ärztliche Begleitung ist wichtig, um die optimale Dosierung zu finden.
1 Lucas CJ, Galettis P, Schneider J. The pharmacokinetics and the pharmacodynamics of cannabinoids. Br J Clin Pharmacol. 2018 Nov;84(11):2477-2482. doi: 10.1111/bcp.13710.