Wenn Angst den Alltag bestimmt: Apotheker berichten über neue Wege mit Cannabistherapie

Angststörungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, die den Alltag der Betroffenen stark beeinträchtigen können. Viele Patient:innen suchen nach alternativen Therapieoptionen, wenn klassische Medikamente nicht ausreichend wirken oder zu starke Nebenwirkungen verursachen. In diesem Expertenbericht schildern die Apotheker Tobias Loder und Johannes Hofmann ihre Erfahrungen mit Patient:innen, die unter Angststörungen leiden und mit medizinischem Cannabis behandelt werden.

Apotheker berät Patient:in zu Angststörung und

Patientenzentrierung: Zuhören, Verstehen und individuelle Lösungen

„Wer heilt, hat recht“ – dieses Motto prägt die Arbeit in der Apotheke Lux 99, wie Tobias Loder betont. Für ihn ist entscheidend, Patient:innen ernst zu nehmen und ihnen zuzuhören: „Wir hören zu und glauben unseren Kund:innen. Wenn sie sagen, Cannabis hilft, dann stellen wir das nicht in Frage.“ Gerade bei Angststörungen, wo die Symptome oft sehr individuell erlebt werden und im Arztbrief nicht immer das Ausmaß der Belastung sichtbar ist, ist Empathie und Offenheit besonders wichtig.

Auch Johannes Hofmann, Inhaber der Alle Pharmapotheke in Melle, berichtet davon, wie wichtig der persönliche Kontakt ist: „Wenn man wirklich mit dem Patienten in Kontakt kommt und die Therapieerfolge sieht, steht man voll dahinter und erkennt, dass Cannabis eine ernstzunehmende Therapieoption ist – gerade für Patient:innen, die mit klassischen Psychopharmaka nicht klarkommen.“

Herausforderungen bei klassischen Medikamenten

Viele Patient:innen mit Angststörungen haben bereits zahlreiche Therapieversuche hinter sich. „Angststörung, Panikstörung, PTBS – viele kommen mit konventioneller Psychotherapie, Antidepressiva oder niedrigpotenten Antipsychotika nicht gut klar“, so ein Apotheker aus dem Transkript. Die Liste der Nebenwirkungen ist lang: von starker Müdigkeit über Gewichtszunahme bis hin zu Persönlichkeitsveränderungen. „Nicht zu sagen, dass Cannabis keine Nebenwirkungen hat, aber viele Menschen vertragen Cannabis in diesen Fällen besser“, ergänzt Loder.

  • Viele Patient:innen berichten über bessere Verträglichkeit von Cannabis im Vergleich zu klassischen Psychopharmaka
  • Reduktion von Nebenwirkungen wie Antriebslosigkeit oder emotionaler Abstumpfung
  • Individuelle Dosierung und Anpassung der Therapie im Alltag

Pharmazeutische Versorgung: Qualität, Sicherheit und Verantwortung

Die Versorgung mit medizinischem Cannabis unterliegt strengen gesetzlichen Vorgaben. „Wir dürfen nur bei zugelassenen Arzneimittel-Großhändlern kaufen, die geprüfte Ware liefern“, erklärt Tobias Loder. Jede Charge wird in der Apotheke auf Identität geprüft, die Dokumentation erfolgt auf 1/10 Gramm genau. „Wir stehen unter Kontrolle der Aufsichtsbehörde und legen großen Wert auf höchste Qualität und Sicherheit“, betont Loder.

Hofmann ergänzt: „In der Apotheke beraten wir individuell zu Blüten und Extrakten, passen die Therapieoptionen an und achten auf die richtige Dosierung von THC und CBD. Gerade für ältere Patient:innen oder Menschen mit psychiatrischen Diagnosen ist die pharmazeutische Begleitung besonders wichtig.“

Therapiealltag: Chancen und Grenzen der Cannabistherapie bei Angststörung

Die Apotheker berichten, dass viele Patient:innen mit Angststörung erst nach zahlreichen gescheiterten Therapieversuchen auf Cannabis aufmerksam werden. „Mit medizinischem Cannabis können wir oft die Lebensqualität steigern und die Dosis anderer Medikamente reduzieren“, so Hofmann. Die Behandlung muss aber immer individuell erfolgen und ärztlich begleitet werden.

„Cannabis ist kein Allheilmittel, aber eine wertvolle Option, wenn andere Wege ausgeschöpft sind“, so das Fazit der Apotheker. Entscheidend ist die enge Zusammenarbeit zwischen Arztpraxis, Apotheke und Patient:in sowie die sorgfältige Dokumentation und Kontrolle der Therapie.

Fazit

Die Behandlung von Angststörungen mit medizinischem Cannabis stellt hohe Anforderungen an Beratung, Qualität und Dokumentation. Apotheker:innen spielen eine zentrale Rolle bei der sicheren Anwendung und individuellen Anpassung der Therapie. Für viele Betroffene eröffnet Cannabis neue Wege zu mehr Lebensqualität – vorausgesetzt, die Behandlung erfolgt verantwortungsvoll und im engen Austausch mit allen Beteiligten.

Weitere Informationen zur Cannabistherapie bei Angststörungen finden Sie auf unserer Landingpage Angststörung oder nutzen Sie das Kontaktformular für persönliche Beratung.

Quellen & Disclaimer

Hinweis: Die Informationen in diesem Bericht ersetzen keine ärztliche Beratung. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Ihre behandelnde Ärztin/Ihren behandelnden Arzt oder nutzen Sie unser Kontaktformular.

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